Mineralhaltiges Thermalwasser

Badeanwendung (äußerlich)

Aufgrund der Inhaltsstoffe des Bedernauer Thermalwassers, seiner Temperatur und der hydrostatischen Bedingungen eignet sich die äußerliche Anwendung in Form von Baden und Bewegungen im Thermalwasser vor allem für unterschiedliche Erkrankungen des Bewegungs- und Stützsystems des Körpers. Bei zahlreichen degenerativen Erkrankungen, Knochen- und Gelenkbeschwerden sowie Krankheiten des rheumatischen Formenkreises ist eine positive Wirkung zu erwarten.

Beim Baden steht die Behandlung und die Vorsorge der Knochenentkalkung (Osteoporose) im Vordergrund. Bedernau könnte das Osteoporose-Bad werden

Auch nach Operationen und Verletzungen am Bewegungsapparat sind Heilungsverbesserungen wahrscheinlich.

Geeignet ist auch die Anwendung bei Erschöpfungszuständen, nervöser Überreizung, Schwäche und Rekonvaleszenz sowie allgemein zur Verbesserung des Wohlbefindens.


Haupindikation
(Anwendbar bei)

• Osteoporose
• Erkrankung des Stütz- und Bewegungsapparates
• Arthrose
• Arthritis
• Chronisch entzündliche rheumatische Erkrankungen
• Degenerative Erkrankung
• Bandscheibenschäden
• Hexenschuss
• Nach Operationen am Bewegungsapparat
• Bandscheibenvorfälle
• Bewegungsstörungen nach Unfällen und Verletzungen
• Nervenschmerzen


Nebenindikation
• Frauenleiden
• Erschöpfungszustände
• Geschwächtes Immunsystem
• Gicht, Diabetes


Kontraindikation
(Nicht anwenden bei)

• alle Formen der Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
• Bluthochdruck
• Schwere Angina pectoris
• Schwere Hypertonie
• Schilddrüsen Überfunktion
• Akute infektiöse Erkrankungen
• Venenentzündungen
• Fluoride Nieren und Lebererkrankungen
• Chronisch zehrende Krankheiten
• Organische Hirnleiden
• Ansteckende Hautkrankheiten
• Menschen mit Herz- und Kreislaufproblemen

Bezüglich der Fluor-Aufnahme sei nochmals auf die Aufnahme durch die Haut und über die Einatmung hingewiesen, die bei der Abschätzung der Gesamtdosis (Einatmen und Hautaufnahme beim Baden) berücksichtigt werden muss.

Natrium-Hydrogenkarbonat (mit 244 bzw. 594 mg/l die Leitmineralien) ist im Gehalt zu niedrig, um beispielsweise als Solebad (Wirkung von Natrium bei Konzentrationen über 1400 mg/kg) eingesetzt werden zu können. Gerade bei Solebädern kommt es auf eine möglichst hohe Natrium-Konzentration an, damit es beispielsweise für rheumatische Erkrankungen eingesetzt werden kann. Da jedoch, trotz der eindeutigen therapeutischen Wirkungen, die genauen Wirkmechanismen von Solebädern noch nicht hinreichend bekannt sind und Solebäder auch in niedrigeren Konzentrationen verordnet werden, kann eine Indikationsstellung für rheumatische Erkrankungen befürwortet werden.

Fluor als bestimmender und außergewöhnlicher Anteil im Bedernauer Thermalwasser wird auch über die Haut und, wahrscheinlich sogar noch intensiver, über die Atemwege beim Bad aufgenommen. Anders als beim Trink-Mineralwasser gibt es ebenfalls teilweise sehr hohe Flourid-Gehalte in anderen deutschen Badewässern. So besitzt der Baden-Badener Friedrichsstollen einen Flourid-Anteil von 5,4 mg/kg, die Griesbacher Quellen teilweise über 7 mg/kg. Wegen seiner positiven Wirkungen auf die Härte der Knochen wie auch der Zähne ist eine eindeutige Indikation bezüglich destruktiver Knochenerkrankungen (wie z.B. die weit verbreitete Osteoporose) gegeben.

In deutlich abgeschwächter Form trifft dies auf Jod zu. Der Jodid-Anteil liegt mit 29 µg/l in einem durchschnittlichen Bereich im Vergleich mit anderen Thermen. Da Jodid ebenfalls über die Haut und noch mehr über die Inhalation beim Baden aufgenommen wird, trägt ein Bad im Bedernauer Thermalwasser zu einer Verbesserung der Jod-Versorgung bei.

Der Lithium-Anteil liegt mit 50 µg/l in keiner nennenswerten Größenordnung. Die erwähnte Baden-Badener Quelle weist beispielsweise 9,03 mg/l (also 9 030 µg/l) und damit in etwa die 180-fache Konzentration auf.

Als Kohlensäurebad kann das Bedernauer Thermalwasser ohne CO2-Anreicherung nicht benutzt werden, da hierfür eine Konzentration von mindestens 1000 mg pro kg Wasser enthalten sein müssen (tatsächlicher Gehalt 189). Eine Anreicherung würde allerdings eher bei einem deutlich höheren nativen CO2-Anzeil, knapp unterhalb des geforderten Wertes, Sinn machen.

Zusammenfassend steht die Charakteristik als „Fluor-Natrium-Hydrogenkarbonat-Wasser“ weitaus im Vordergrund. Andere Bestandteile sind ihrer Bedeutung nach, zumindest als Einzelstoffe, eher nachrangig zu bewerten. Allerdings darf eine Wasseranalyse bezüglich ihrer medizinischen Verwendbarkeit nicht die synergistische Gesamtwirkung aller Bestandteile außer Acht lassen.

Unter diesen Prämissen steht eine Eignung zur Prävention und zur Behandlung von Erkrankungen des Knochen- und Stützapparates und insbesondere Osteoporose im Vordergrund. Des Weiteren sind positive Auswirkungen bei einer Vielzahl von Indikationen zu erwarten.

Dieses Vorhaben wurde von der Europäischen Union (EAFL) und dem Freistaat Bayern
im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ gefördert.